Geboren 1957 in Pittsburgh, Pennsylvania, USA.

James Higginson ist ein provokativer, herausfordernder Künstler, der mit seiner Kunst direkt ins Zentrum menschlicher Schwächen geht und diese herausfordert, in Frage stellt und entblößt. Er breitet das Heilige und das Profane, das Sprituelle und die Materie voreinander aus und erzählt so existentielle zwischenmenschliche Geschichten.

Higginsons Photo-Serie “Portraits of Violence” legt den Blickpunkt auf das Problem der häuslichen Gewalt und platziert dieses an die Spitze des gesellschaftlichen Bewusstseins. Er hat Gemeindeprojekte ins Leben gerufen, die sich mit häuslicher Gewalt beschäftigen und sich mit seinen Ausstellungen überschneiden. Diese Lesungen, Podiumsdiskussionen und Performances erweitern den Dialog zwischen den Gemeinden und seiner Kunst im Museum. Diese Photo-Serie wurde in Galerien und Museen in Kalifornien und New York, im C/O Berlin, im Braunschweiger Museeum für Photographie, in der Kunsthalle Göppingen, dem Ernst-Museum in Budapest (Ungarn) und im Studio Dumont in Köln gezeigt. Das Buch zu dieser Serie, POV: Portraits of Violence, erschien im Jahre 2004.

Higginsons Interesse, dem Gemeinwesen zu dienen, geht über die Kunstwelt hinaus. Um die Kunst als ein Werkzeug zu benutzen, mit dem der Blick der Öffentlichkeit für brennende soziale Probleme geschärft werden kann, gründete Higginson im Jahre 1999 die Grafik-Design-Firma d3G. d3G stellt Photographien, Grafiken und Kunstwerke für gesellschaftlich orientierte Projekte her, mit denen heutige und zukünftige Generationen ausgebildet, informiert und inspiriert werden sollen.

Im Januar 2000 richtete d3G den Blick auf die HIV-Aufklärung und initiierte eine Safer-Sex-Kampagne in Zusammenarbeit mit den amerikanischen Städten West Hollywood und Los Angeles und Organisationen wie Aid for Aids, L.A. Shanti und dem Van Ness House. Die viel beachtete Kampagne erreichte die Medien auch in Berlin - hier wurde in Zeitschriften und Magazinbeiträgen die Bedeutung von Safer Sex in der schwulen Community diskutiert. Im Juni 2001 wurde Higginsons Bild “Metamorphize” ausgewählt, den Event anlässlich des 20. Jahrestages der Entdeckung von Aids in L.A. zu repräsentieren. Der d3G-Slogan “become someone to admire” kennzeichnete den städteweiten Multimediatag der Erinnerung.

Als Maler wurde Higginson im Jahre 1989 eingeladen, mit dem chinesischen Meister Xie Tien Cheng an einer Serie von 30 Gemälden mitzuarbeiten, in der die Entstehungstechniken der westlich-zeitgenössischen Kunst mit Elementen der traditionellen östlichen Malerei kombiniert wurden. Im Laufe der fünfwöchigen Zusammenarbeit entschieden sich die beiden Künstler dafür, die Themen, Motive und Ausdrucksweisen der T’ang Dynastie (618-907 A.D.) zeitgenössisch darzustellen. Diese Bilder wurden 1993 im Pacific Asia Museum in Pasadena (Kalifornien, USA) ausgestellt.

Higginson erwarb einen Bachelor of Science in Biologie der Pennsylvania State University. Danach studierte er am Art Center College in Pasadena in Kalifornien, und erhielt seinen Master of Arts von der Claremont Graduate University in Claremont, Kalifornien.

In der Zeit von 1982 bis 2007 arbeitete Higginson darüberhinaus beim Fernsehen, in der Werbung und beim Film als Art Director und Set-Ausstatter. Für seine Arbeit wurde er im Jahre 1987 mit dem begehrten Emmy Award ausgezeichnet.

Higginson ist ein begehrter Gastdozent in den USA und in Europa - er sprach unter anderem an der University of Southern California, der Otis School of Art, der Claremont Graduate University, dem Laguna Art Museeum in Südkalifornien und BTK, FHTW, und bei C/O in Berlin, Deutschland. Er war Mitglied des Board of Directors for the Foundation for Art Resources (FAR) von 1991-1993, und engagierte sich von 2000 bis 2003 auch in der Visual Artists Guild in Los Angeles. Momentan ist Higginson Dozent für Photographie an der BTK in Berlin.